Freitag, 12. Februar 2021

Generation Bohlen

Natürlich gehört nur eine Person auf diesem Bild zur Generation Bohlen. Wie jedem Menschen kann man auch Adelheid „Heidi“ Paris keine Generation überziehen. Heinz „Brioni“ Bude schon. Er gehört zur Generation der „unternehmerischen Einzelnen“, der Generation Bohlen-Bolz-Bude.

Dienstag, 29. Dezember 2020

Das Jahr der offenen Briefe


Ein herausstechendes Merkmal des sich dem Ende zuneigen- den Jahres war der offene Brief.

Sonntag, 29. November 2020

Verschwunden


E fumavamo marijuana

Davanti all'istituto Majorana

E anche tu scomparso da un po' 

E anche io scomparso da un po'

 

Samstag, 31. Oktober 2020

Lila Luft

Wer auf den Fotografien von Melis und Hauswald nicht die vom Feuilleton gefeierte Vielfalt der „Ostdeutschen“ erkennen, sondern lediglich zur Kenntnis nehmen konnte, dass keine Exilanten aus antikommunistischen Diktaturen, keine vietnamesischen oder kubanischen Vertragsarbeiter, keine Studenten aus sozialistischen Bruderländern zu sehen waren, ging zur Erholung seiner des Ethnopluralismus müden Westler-Augen einfach in die Michael-Schmidt-Ausstellung im Hamburger Bahnhof.

Als ich die Ausstellung kurz vor der allgemeinen Museumsschließung besuchte, blieb jedoch nicht die Vielfalt Westberlins, sondern die Prominenz eines Motivs hängen: Mindestens fünfmal taucht die Ruine des Anhalter Bahnhofs auf, das zweitikonischste Ruinenmahnmal der Stadt. Ich dachte an den Studentenjob im Postamt 11, Fußballspiele mit Lesegruppen- und Vertragsarbeiterfreunden und die Legenden über das Saskatchewan im Excelsior-Haus. Und war nicht Celan im Winter 67 über die verschneite Brache gestapft? So jedenfalls berichtet es nicht nur Szondi in seiner Celan-Studie „Eden“, sondern – aus erster Hand – auch Marlies Janz:

In der Nacht vom 19. auf den 20. Dezember fuhren Celan, Walter Georgi und ich am Landwehrkanal entlang zum Anhalter Bahnhof; auf diese Nacht bezieht sich das dritte Berliner Gedicht Lila Luft. Den Anlaß zu dieser Fahrt hatte gegeben, daß Celan zuvor von seiner Durchreise durch Berlin 1938 erzählt hatte […]. Auf dem großen Ödplatz vor der Ruine des Anhalter Bahnhofs stapften wir durch den Schnee…

So steht es in Fußnote 214 ihres Buchs Vom Engagement absoluter Poesie. Da war er wieder, der lang gehegte Wunsch, Marlies Janz einmal darauf anzusprechen, ob sie nicht noch mehr zu berichten habe über Celans 14-tägigen Berlinaufenthalt. Doch dafür ist es nun zu spät. Bei meiner Suche nach Kontaktdaten stieß ich auf den Nachruf von Irmela von der Lühe: „Mit Bestürzung und Trauer nimmt das Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin Abschied von Prof. Dr. Marlies Janz, die am 21. September 2020 verstorben ist.“       

Samstag, 26. September 2020

Rendezvous mit dem Oger

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kürzlich stolperte ich über einen Titel, den der Verlag, für
den ich in den home schooling days nächtens den vierten
Agamben übersetzt habe, Anfang des Jahres veröffentlicht
hat: Philippe Murays Das Reich des Guten. War der nicht
vor vier Jahren von Houellebecq in seiner Dankesrede für
den Frank-Schirrmacher-Preis dem deutschen Leser ans
Herz gelegt worden? Ich schaute mal nach: "Houellebecq
Muray Schirrmacher". Volltreffer:
 
Ich habe den Eindruck, dass weder Maurice Dantec noch
Philippe Muray im deutschsprachigen Raum sehr bekannt
sind. Das bedauere ich, aber ich werde gleichwohl von ih-
nen sprechen […]. Die Ideen von Muray und Dantec ver-
dienen Verbreitung, sehr viel mehr als jene der meisten In-
tellektuellen und auch mehr als meine.
 
Auf der Homepage des Verlags rühmt man sich allerdings
nicht damit, Houellebecqs To-do-list auf vorbildliche Weise
abzuarbeiten, sondern preist das 29 Jahre alte, leicht ranzig
gewordene Buch dafür, „in ähnlicher Hellsichtigkeit [, wie sie]
Botho Strauß’ skandalträchtigem Anschwellendem Bocksge-
sang [eignete], in erstaunlicher Weise unsere Gegenwart vor-
weg[zunehmen]“.
 
 

Dienstag, 1. September 2020

Warburgs Medien

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Ein Unterschied zwischend der trajanischen Siegesgöttin und der »Vittoria fiorentina casalinga« besteht darin, dass diese im Profil erscheint; aber auch diese Stellung fand die Ghirlandajowerkstatt in ihrem Skizzenbuch nach antikem Muster vorgeprägt (Abb. 84): eine Frau mit flatterndem Gewande, die sogar auch einen Korb mit Früchten trägt, befindet sich auf Seite 51.

Dieser Korb mag ein Zusatz sein; die ganze Figur kommt genau so als Nymphe auf einem bacchischen Sarkophage vor, wo sie an Stelle des Korbes Zymbeln in der Hand trägt.“

DER EINTRITT DES ANTIKISIERENDEN IDEALSTILS IN DIE MALEREI DER FRÜHRENAISSANCE. – FLORENZ, KUNSTHISTORISCHES INSTITUT 20. IV. 914

Mittwoch, 29. Juli 2020

Homo sacer komplett

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

Buttando nel vento

Il lavoro di anni

Perché nemmeno da vecchi si sa 

Cosa faremo da grandi

 

LUCIO CORSI