Kürzlich stolperte ich über einen Titel, den der Verlag, für
den ich in den home schooling days nächtens den vierten
Agamben übersetzt habe, Anfang des Jahres veröffentlicht
hat: Philippe Murays Das Reich des Guten. War der nicht
vor vier Jahren von Houellebecq in seiner Dankesrede für
den Frank-Schirrmacher-Preis dem deutschen Leser ans
Herz gelegt worden? Ich schaute mal nach: "Houellebecq
Muray Schirrmacher". Volltreffer:
Ich habe den Eindruck, dass weder Maurice Dantec noch
Philippe Muray im deutschsprachigen Raum sehr bekannt
sind. Das bedauere ich, aber ich werde gleichwohl von ih-
nen sprechen […]. Die Ideen von Muray und Dantec ver-
dienen Verbreitung, sehr viel mehr als jene der meisten In-
tellektuellen und auch mehr als meine.
Auf der Homepage des Verlags rühmt man sich allerdings
nicht damit, Houellebecqs To-do-list auf vorbildliche Weise
abzuarbeiten, sondern preist das 29 Jahre alte, leicht ranzig
gewordene Buch dafür, „in ähnlicher Hellsichtigkeit [, wie sie]
Botho Strauß’ skandalträchtigem Anschwellendem Bocksge-
sang [eignete], in erstaunlicher Weise unsere Gegenwart vor-
weg[zunehmen]“.