Mittwoch, 25. Januar 2012

Européens, encore un effort…


















Oui, finissons sans trouble et mourons sans regrets,
En laissant l’univers comblé de nos bienfaits.
Ainsi l’astre du jour, au bout de sa carrière,
Répand sur l’horizon une douce lumière,
Et les derniers rayons qu’il darde dans les airs
Sont ses derniers soupirs, qu’il donne à l’univers.

In der Kritik der Urteilskraft (§ 49) findet sich eine Prosa-
übertragung dieses Gedichtschlusses: „Laßt uns aus dem
Leben ohne Murren weichen und ohne etwas zu bedauern,
indem wir die Welt noch alsdann mit Wohltaten überhäuft
zurücklassen. So verbreitet die Sonne, nachdem sie ihren
Tageslauf vollendet hat, noch ein mildes Licht am Himmel;
und die letzten Strahlen, die sie in die Lüfte schickt, sind
ihre letzten Seufzer für das Wohl der Welt.“ Wenn sich der
dichtende Tyrann so ausdrücke, so belebe er – wie Kant er-
klärt – „seine Vernunftidee, von weltbürgerlicher Gesinnung
noch am Ende des Lebens, durch ein Attribut, welches die
Einbildungskraft (in der Erinnerung an alle Annehmlichkeiten
eines vollbrachten schönen Sommertages, die uns ein heite-
rer Abend ins Gemüt ruft) jener Vorstellung beigesellt, und
welches eine Menge von Empfindungen und Nebenvorstellun-
gen rege macht, für die sich kein Ausdruck findet“.