Aristoteles mochte die Pflanzen nicht.
Giorgio Agamben
(2005)
Charlotte Casiraghi était venue décerner le prix des Ren-
contres Philosophiques de Monaco à
l’essayiste Emanuele
Coccia pour son ouvrage La vie des plantes. Une
métaphy-
sique du mélange. (Juin 2017)
Ich lese das neue Buch von Emanuele Coccia Das Leben der
Pflanzen. Eine Metaphysik der Mischung. Der italienische
Philosoph […] sagt:
Wir diskriminieren die Pflanzen, wir re-
den immer über Menschen und Tiere, aber
die Pflanzen ha-
ben auch ein Leben, wir haben sie vernachlässigt. Für mich
ist
das Buch, obwohl noch nicht auf Deutsch erschienen, das
Buch des Jahres.
Hans
Ulrich Obrist (2017)
Der Hanser Verlag, der die Rechte für Coccias Buch erworben
hat, kündigt dessen Übersetzung (aus dem Französischen von
Elsbeth Ranke) unter
dem Titel Die Wurzeln der Welt. Eine
Philosophie der Pflanzen für Mitte März
nächsten Jahres an.
Die Pflanze bewegt ihren ganzen Körper so frei und leicht
und
graziös wie das geschickteste Tier — nur viel langsamer. Die
Wurzeln wühlen
suchend im Erdreich, die Knospen und Sprosse
vollführen gemessene Kreise, die
Blätter und Blüten nicken und
schauern bei Veränderungen, die Ranken kreisen
suchend und
langen mit gespenstigem Arm nach der Umgebung — aber der
oberflächliche Mensch geht vorbei und hält die Pflanze für starr
und leblos,
weil er sich nicht die Zeit nimmt, eine Stunde lang
bei ihr zu weilen. Die
Pflanze aber hat Zeit. Darum eilt sie nicht;
denn die Riesen in Floras Reich
leben durch die Jahrhunderte und
sehen zu ihren Füßen ungezählte Generationen
von Menschen auf-
leben und vergehen.
Raoul Heinrich Francé (1906)
in den Dingen. Werbung als moralischer Diskurs lesen, das, von
Lilja Walliser übersetzt, im Oktober dieses Jahres im Merve Ver-
lag erschienen ist.