Mittwoch, 31. Juli 2019

Pas de pourquoi !


















Heute vor hundert Jahren wurde Primo Levi in Turin ge-
boren. Seit vier Tagen ist bekannt, wie hoch die Latte der
Geschmacklosigkeit hängt: Der Titel von Oliver vom Hoves
Würdigung des Jubilars in Die Presse lautete: „Mit Dante
das KZ überlebt“. Jetzt legen Maike Albath im Tagesspie-
gel und Marc Reichwein in der Welt nach.

Auf dem Weg zur Küchenbaracke paraphrasiert Levi den
„Gesang des Odysseus“ aus der Göttlichen Komödie, in
dem Odysseus schildert, wie er im Meer untergeht. Das
Heraufbeschwören der Terzinen wird zu einer Kraft, die
den Tod zu bannen vermag. Inmitten der Barbarei leuch-
tet plötzlich etwas Anderes auf — nämlich das, was den
Menschen ausmacht. (Albath)

Immer wieder tauchen Verse aus Dantes „Göttlicher Ko-
mödie“ auf. Sie geben Levi und den Mithäftlingen Kraft,
Trost und Hoffnung, dass man trotz allem noch an etwas
Menschliches glauben kann. (Reichwein)