Sonntag, 28. September 2014

Chez Jean-Jacques Pauvert


















Ein Gruß an Merves Facebookseite:


















Histoire d’O / par Pauline Réage. Précédé de « Le bon-
heur dans l’esclavage », par Jean Paulhan, Sceaux : J.-J.
Pauvert, 1954.


















Dictionnaire de la langue française / par Emile Littré,
Paris : J.-J. Pauvert, 1956-1958.



















Sade. Français, encore un effort, extrait de « la Philo-
sophie dans le boudoir ». Précédé de « L'Inconvenance
majeure », par Maurice Blanchot, [Paris,] : J.-J. Pau-
vert, 1965.

















  
Siné. Dessins politiques, [Paris,] : J.-J. Pauvert, 1965. 

Vom l’Express abgelehnte Karikaturen Sinés (Okt. 1960):

Les r’voilà !

Le gouvernement français vient d’autoriser l’armée alle-
mande à venir faire des manœuvres en France.

— Vous n’en avez pas de frais, qui sorte du four ?

— Pardon monsieur, pour Oradour s’il vous plaît ?…

Freitag, 26. September 2014

@HassanRouhani


















Auf der 69. Vollversammlung der Vereinten Nationen war
Obama nicht der einzige Redner — auch wenn das die so-
genannte deutsche Qualitätspresse suggerieren möchte.
Obgleich in gespannter Erwartung, lässt sie sich mit einer
literarischen Anspielung abspeisen. Joseph Conrads Heart
of darkness ist vielen Feuilletonisten ein Begriff, weil sie
gehört haben, dass der tolle Vietnamfilm Apocalypse Now
irgendetwas damit zu tun haben soll. Das „unfassbar Böse“
wird so „ein Stück weit“ greifbarer. Und natürlich war es
eine Steilvorlage für crazy Überschriften. Das am nächsten
Tag Hassan Ruhani sprach, ging dabei völlig unter. Wollte
man wissen, welche Haltung der Präsident der Islamischen
Republik Iran zum Daesch-Terror hat, musste man auf die
Internetpräsenzen israelischer Zeitschriften zurückgreifen,
die sehr schnell eine englische Übersetzung von Ruhanis
Rede zugänglich machten.


     















Statt einer Analyse der Rede Ruhanis wird Hobbyphiologie
gebracht. In der Welt versucht sich Matthias Heine an Be-
griffsgeschichte. Sein „ABC des Islamischen Staats“ ent-
puppt sich jedoch sehr schnell als stümperhaftes Referat
Voltaire’schen Mohammedbashings. (So tödlich falsch er
lag, mit einem hatte Chairman Mao recht: „No investiga-
tion, no right to speak!“). Halten wir uns lieber an Hassan
Ruhani, der 1999 im fortgeschrittenen Alter von fünfzig
Jahren an der Glasgow Caledonian University unter sei-
nem bürgerlichen Namen Hassan Feridon mit der Arbeit
The Flexibility of SHARIAH (Islamic Law) with reference
to the Iranian experience den PhD erwarb. Anders als so
manchen deutschen Unionspolitiker wird man den irani-
schen Hodschatoleslam auf den Inhalt seiner Dissertation
festnageln können.

 

Montag, 15. September 2014

Abschied vom Homo sacer


















Die Tage sind gezählt. Diese Woche soll ein Buch erschei-
nen, mit dem ein vor fast zwei Jahrzehnten begonnenes
Projekt abgeschlossen wird: Der zweite Teil des vierten
Bandes von Giorgio Agambens Werkzyklus Homo sacer 
wird auch sein letzter sein. Auf einem Ausschnitt von
Tizians Bacchanal der Andrier, das um 1520 für Alfonso
d’Este gemalt wurde und heute im Prado hängt, steht in
Weiß der Name des Autors und der Titel: L’uso dei corpi.
„Der Gebrauch der Körper“ beschließt, was 1995 mit ei-
nem noch nicht nummerierten Buch begann: dem bald
berühmten Homo sacer. Es war ein langer Weg von „der
souveränen Macht und dem nackten Leben“ — wie seiner-
zeit der Untertitel lautete — zum „Körpergebrauch“, den
sechs weitere Teilbände säumen, oder — glaubt man der
Ankündigung Neri Pozzas, des Verlags bei dem der letzte
Teilband erscheint — sogar sieben. „Nach den acht vor-
ausgegangenen archäologischen Untersuchungen werden
hier die Ideen und Begriffe, von denen sich die analytische
Durchdringung unerforschten Gebiets leiten ließ, benannt
und ausgearbeitet.“

    
  















Auch wenn Toni Negri in seiner am 24. Februar 2012 in il
Manifesto erschienenen Besprechung von Opus Dei (Homo
sacer II,5) von einer „kapriziösen und irreführenden Spie-
lerei der Nummerierung“ spricht, ist sie womöglich — wie
bei Friedrich Kittlers Musik und Mathematik und Rainald
Goetz’ gesamtem Textkorpus — mehr als das, nämlich der
Grundriss eines Werkes, der bekanntlich erst sichtbar wird,
wenn das Gebäude niederbrennt. Zählen wir also noch ein-
mal durch:

[I]     Homo sacer
II,1   Ausnahmezustand
II,2   Herrschaft und Herrlichkeit
II,3   Das Sakrament der Sprache
[II,4]
II,5   Opus Dei
III     Was von Auschwitz bleibt
IV,1  Höchste Armut
IV,2  Der Gebrauch der Körper


















Offiziell gibt es Homo sacer II,4 nicht, d.h. es gehen dem
letzten Band nicht — wie in der Ankündigung behauptet —
acht, sondern lediglich sieben „Untersuchungen“ voraus.
Die Mitte des Werkes bliebe also leer. Doch vielleicht ist
eines der Bücher, die Agamben seit 1995 neben den Homo-
sacer-Bänden veröffentlicht hat, die Apokryphe, die diese
Leere füllt: die Noten zur Politik Mittel ohne Zweck (1996),
das Paulus-Buch Die Zeit, die bleibt (2000), das dem Tier-
Mensch-Verhältnis gewidmete Das Offene (2002), die Me-
thodologie Signatura rerum (2008), die Essaysammlungen
Profanierungen (2005) und Nacktheiten (2009) wohl eher
nicht. Darüber wird man länger nachdenken können.             

Donnerstag, 4. September 2014

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Es müssen Männer mit Bärten sein,


















Männer mit Bärten müssen es sein.

















 Dekapitation jedoch ist und bleibt Frauensache.