Montag, 19. Mai 2014

O mundo em casa de amigos


















O mundo em casa de amigos: So könnte man den Slogan
des Horrorsommers 2006 ins Portugiesische übersetzen,
der seinerzeit ausgegeben wurde, um einen rückhaltlosen
Chauvinismus zu bemänteln. Wem dies nicht von Anfang
an klar war, wurde eines besseren belehrt, als die großar-
tige italienische Mannschaft um Cannavaro und Pirlo im
Halbfinale Klinsmanns Dilettantentruppe ihre Grenzen auf-
zeigte. Wer nicht allein zu Haus vor seinem Fernseher saß,
musste sich ernsthaft fragen, wohin er auswandern sollte.
Die verräterische Sprachregelung der gleichgeschalteten
Presse lautete hinfort, dass Deutschland der Weltmeister
der Herzen sei.

Dann lieber herzlos sein. Wie die Brasilianer. Wer, wenn
nicht sie, könnten dem Spuk, der auch vernünftige Men-
schen zur Weltmeisterschaft erfasst, ein Ende bereiten: 
Não vai ter copa!